„Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“
Welches Verhältnis hast du zu dem Wort „Problem“?
Die meisten Menschen sind allein beim Gedanken an ein konkretes Problem ganz aufgewühlt. Sie bekommen vielleicht Schweißausbrüche oder sogar regelrechte Angst.
Was auch häufig vorkommt, ist, dass die als problematisch erlebte Situation einfach ausgeblendet wird. Dieses Verhalten geht aber leider meist nach hinten los: Auf einmal ist man mit der ungewollten Situation konfrontiert und in keinster Weise darauf vorbereitet. Die meisten fühlen sich dann sprichwörtlich überrant.
Damit du nicht in einen solchen Zustand geraten musst, beschreibe ich dir in diesem Artikel zwei positive und stärkende Mindsets, mit denen du diese so genannten Probleme viel leichter und lockerer angehen kannst.
Ein Mindset ist nichts anderes, als ein spezielles Glaubensmuster (auch Glaubenssatz genannt) zu einer bestimmten Sache. Bei dem Thema „Probleme“ haben fast alle ein negatives Mindset.
Es geht hier also nicht darum, wie du deine Probleme sofort lösen kannst, sondern darum, dir andere Gedanken hierzu auszumalen, die viel stärkender und positiver sind.
Und damit kannst du dann nach und nach dein negatives Mindset in Bezug auf Probleme in ein positives Mindset verändern.
Dies kann dann wiederum dazu führen, dass sich viele deiner Probleme leichter oder sogar von selbst lösen.
Soweit klar? Dann legen wir doch direkt mit dem ersten stärkenden Mindset los.
Mindset 1: Nicht Problem, sondern Herausforderung
Ein sehr guter Freund hat mich vor einiger Zeit auf dieses Mindset aufmerksam gemacht.
Es tauscht einfach nur ein Wort gegen ein anderes aus.
Denke ab sofort so:
Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen.
Ab sofort tauschst du immer wieder das Wort „Problem“ gegen „Herausforderung“ aus.
Vielleicht denkst du dir jetzt: Ja gut, aber es ist doch nur ein Wort, ich werde doch schon wissen, was ich mit welchem Wort meine.
Worte haben eine viel größere Macht, als du vielleicht spürst. Das haben wir auch schon in unserer Coaching-Ausbildung gelernt und am eigenen Leib erfahren.
Jedes Wort ist im Ursprung eine Repräsentation aus unserer Seele.
Ein Wort ist ein Symbol für etwas, das man ausdrücken möchte. Und wir alle haben gelernt, bestimmte Worte zu benutzen, um bestimmte Dinge, Zustände, Emotionen usw. symbolhaft auszudrücken.
Und da Symbole in der Geschichte der Menschheit oft eine große Rolle spielten (Taube als Symbol für Frieden, Götzen als Symbole für Götter und Götter als Symbole für höhere Mächte, …), liegt es auf der Hand, dass du mit deiner Wortwahl als symbolischen Ausdruck deines Wesens sehr präzise sein solltest.
Nochmal: Tausche ab sofort immer gedanklich oder laut das Wort „Problem“ gegen „Herausforderung“ aus.
Mit „Herausforderung“ drückst du viel eher etwas aus, das du lösen kannst, aus dem du sogar lernen und Kraft gewinnen kannst, als wenn du von einem „Problem“ sprichst.
Vielleicht dauert es eine gewisse Zeit, bis du auch wirklich immer daran denkst, aber es ist sehr gut, wenn du dies übst.
Am besten erinnerst du dich mal einen Monat lang immer wieder selbst an dieses Mindset, indem du zum Beispiel den Satz „Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen“ als dein neues Hintergrundbild einrichtest oder dir einen Zettel mit diesem Satz an den Badezimmerspiegel klebst. Sei kreativ damit, wie du dich daran selbst erinnern möchtest.
Mindset 2: Jede Herausforderung hat seine guten Seiten
Jedes Problem … nein, jede Herausforderung hat seine guten Seiten. Möglicherweise klingt der Satz für dich etwas abgedroschen, aber meiner Erfahrung nach ist er tatsächlich wahr.
Du kannst immer aus einer Herausforderung etwas mitnehmen:
- Du kannst üben, mit ihr gelassener umzugehen.
- Du kannst deine eigenen Stärken und Schwächen in der Praxis kennenlernen.
- Du kannst an Selbstbewusstsein gewinnen, wenn du sie meisterst.
- Du kannst neue Dinge lernen, während du an einer Lösung arbeitest.
- …
Spiele doch einmal eine vergangene Herausforderung in deinem Leben durch. Was kannst du von ihr mitnehmen, sei sie auch noch so klein gewesen?
- Hast du sie erfolgreich gemeistert? Wenn ja, mit welcher Eigenschaft in dir hast du das geschafft? Welches konkrete Wissen oder welche Fähigkeit konntest du trainieren?
- Hast du sie möglicherweise nicht meistern können? Macht nichts! Denke trotzdem einen kurzen Moment darüber nach, was dir damals gefehlt hat und was du jetzt tun kannst, damit du das Fehlende erlangen kannst. Dieses Bewusstsein darüber ist sehr wertvoll.
Ich bin gerne so offen und erkläre dir anhand eines Beispiels, was ich aus einer vergangenen Herausforderung für mich gewinnen konnte.
Vor einigen Jahren musste ich jemandem aus dem Ausland helfen, seine wohlverdiente deutsche Rente zu erhalten. Es stellte sich heraus, dass es sehr schwierig war, alle erforderlichen Nachweise zusammenzustellen.
Mir oblag also die Aufgabe, als Bindeglied zwischen Ausland und Deutschland zu fungieren. Ich machte viele Amtsgänge, musste viele Telefonate führen und Unterlagen aus Deutschland und dem Ausland zusammensammeln.
Dies alles war ein Prozess, der letztendlich über ein Jahr gedauert und mich viel Zeit und Kraft gekostet hat.
Aber dafür konnte ich aus dieser Herausforderung eine Menge mitnehmen.
So habe ich gelernt, wie wichtig es ist, seine Unterlagen für die Zukunft sicher zu verwahren und zu sortieren. Ich legte mir gleich eine übersichtliche Ablage für meine wichtigen Dokumente an.
Ich habe gelernt, dass es meist überhaupt nicht schlimm ist, etwas von Behörden zu verlangen. Ich konnte hier meine diplomatischen Fähigkeiten austesten und verbessern.
Außerdem habe ich gelernt, dass man mit Willenskraft und Ausdauer immer zum Ziel kommt.
Und ich habe viel Dank, Freundschaft und Liebe von der Person erhalten, der ich geholfen habe.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass mich diese anstrengende Phase meines Lebens viel stärker und selbstbewusster gemacht hat. Auch wenn ich das in jener Zeit noch nicht so gesehen habe.
Ich hoffe, dass du durch diesen Artikel und mein persönliches Beispiel viel für dich mitnehmen konntest. Mit diesen beiden Mindsets wandelst du jedes Problem in eine Herausforderung um, die du dann für dein eigenes inneres Wachstum nutzen kannst.
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